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16. September 2024

IHK Lippe sieht wenig Licht am Horizont

Lippische Industrie mit knapp 10 Prozent Umsatzminus

In den 111 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten wurde im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Umsatz von insgesamt rund 3,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Minus von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (NRW -5,7 Prozent). Das zeigt eine Auswertung der Daten des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) durch die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die heimische Industrie hat im ersten Halbjahr sowohl im Inland (-9,2 Prozent, NRW: -6,7 Prozent) wie auch im Ausland (-10,4 Prozent, NRW: -4,6 Prozent) Umsatzanteile verloren.

„Obwohl das Minus im ersten Quartal des Jahres mit 13,1 Prozent noch höher lag, sehen wir noch keinen Grund für Optimismus“, bewertet Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der IHK Lippe, die Lage. „Die Unternehmen in Deutschland und auch in Lippe kämpfen nach wie vor mit den schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den im weltweiten Vergleich hohen Energiekosten“, beklagt Jochens. Hinzu komme die große Verunsicherung wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine und der Kriegsgefahr im Nahen Osten, drohender Handelskonflikte mit China sowie des ungewissen Ausgangs der US-Wahlen. Das führe zu einer großen Investitions- und Kaufzurückhaltung bei Unternehmen und Verbrauchern.

Jochens betrachtet insbesondere die Flaute in der Elektrotechnik mit Sorge: „In Lippes mit Abstand größter Einzelbranche fällt das Umsatzminus mit 18,4 Prozent besonders heftig aus.“ Auch der Maschinenbau verzeichnet mit -8,4 Prozent ein deutliches Minus gegenüber dem ersten Halbjahr 2023.
Besser sah es im ersten Halbjahr 2024 in der Kunststoffverarbeitung (+3,5 Prozent), der Chemieindustrie (+8,2 Prozent) und der Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel (+8,7 Prozent) aus.

Die Exportquote in Lippe ist um 0,3 Prozent auf 54,1 Prozent angestiegen (NRW: 47,5 Prozent). Mehr als jeder zweite Euro wird von den 111 betrachteten Unternehmen im Ausland erwirtschaftet. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage ist die Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen um 1,1 Prozent (NRW: -0,6 Prozent) auf 28.178 Personen gestiegen.

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